„Ein bisschen haben wir in den letzten elf Monaten schon auf dem unbeschriebenen Blatt kulturweiter herumgekritzelt – aber es ist noch so viel Platz für Ideen, Visionen und Projekte.“ Mit diesen Worten eröffnete die Vereinsvorsitzende Lea Ludwig am 13. November 2015 das erste kulturweiter-Mitgliedertreffen. 13 Alumni kamen zusammen, um am Fuße der Burg Ludwigstein in Nordhessen die erste Mitgliederversammlung abzuhalten und gemeinsam über kulturweiter heute und die Pläne für morgen (und übermorgen) zu sprechen.
Der Freitag stand im Zeichen des Ankommens – und Aufbrechens, denn es entstanden Visionen für kulturweiter im Jahr 2020. Vor diesem Hintergrund stellte die AG Incoming ihre aktuelle Arbeit vor. Bei der Feier zur Vereinsgründung Anfang 2015 hatten sich Alumni zusammengefunden, die „kulturweit“ zweigleisig machen wollen, sodass nicht nur junge Menschen aus Deutschland Erfahrungen im Ausland sammeln können, sondern auch ausländische Jugendliche einen Freiwilligendienst in Deutschland absolvieren können. „kulturweit“ hat in einem dreimonatigen Pilotprojekt in diesem Herbst jungen Menschen aus Osteuropa einen Freiwilligendienst in Berlin ermöglichen können, jetzt gilt es, in engem Austausch das Projekt langfristig zu planen und auch auf politischer Ebene die Institutionalisierung zu erwirken.
Mehr als aktuell und dringend ist das Anliegen einer Freiwilligeninitiative, die sich mit den Themen Flucht und Migration auseinandersetzt und das Innovationspotential der Alumni für gesellschaftliches Engagement nutzen möchte. Auch ein Ausblick auf das Jahr 2016, die Reflexion der Vereinsarbeit und des Mitgliedertreffens standen auf dem Plan.
Und was ist mitzunehmen aus dem ersten Treffen der kulturweiter-Mitglieder? Im Verein, vor allem aber in seinen Mitgliedern und der Verbindung zu „kulturweit“ und der Deutschen UNESCO-Kommission schlummern großes Potential – und große Verantwortung. Gegenwärtig bestehen verschiedene Initiativen, in denen Alumni gesellschaftliches Engagement leben wollen und einen Teil ihrer Erfahrungen im Freiwilligendienst und darüber hinaus einbringen – das kommende Jahr verspricht in dieser Hinsicht ereignisreich zu werden. Darüber hinaus wird kulturweiter e.V. eine verstärkte Rolle in der Alumni-Bildung – gegenwärtig vor allem im Bereich BNE – übernehmen und weiterhin seine Strukturen und die Vernetzung vorantreiben.
Und zu guter Letzt – und ganz entscheidend: Dieses erste Mitgliedertreffen von kulturweit – bilden, vernetzten, engagieren e.V. – ist wahrscheinlich bester Beweis für das Erwachsenwerden der Alumni-Initiative von „kulturweit“. Junge Menschen mit unterschiedlichsten Auslandserfahrungen und Lebensplänen finden weit mehr als einen gemeinsamen Nenner, unter dem sie innovativ und visionär diskutieren und wirken können – und nun in dem Verein notwendige unterstützende Strukturen finden können.
Hanna Viehöfer-Jürgens