post

Junge Ideen für die DUK

Text: Lea Keßler

Im Februar kam zum ersten Mal die neu ins Leben gerufene Gruppe „Junge Ideen für die DUK“ in Berlin zusammen. Ziel des ca. 25-köpfigen Teams ist es, eine effektive Strategie zur Jugendbeteiligung für die Deutsche UNESCO-Komission (DUK) zu entwickeln.

Es ist eine durchaus heterogene Gruppe aus allen möglichen Ecken Deutschlands – von Ravensbrück bis Lüneburg sind zahlreiche Orte vertreten. Wir alle bringen Erfahrungen mit verschiedensten Formen von Jugendpartizipation und unterschiedlich viel Vorwissen über die UNESCO und die DUK mit. (Das ist meiner Ansicht nach nicht per se schlecht und kann – ganz im Gegenteil – vielleicht sogar zum Erfolg der Gruppe beitragen.)

Ich persönlich kam während meiner Schulzeit in Hessen vor allem im Rahmen der Schülervertretung mit Jugendpartizipation in Kontakt – als Schulsprecherin, in der Schulkonferenz und im Vorstand des Stadtschülerrates in Gießen.

Die DUK habe ich im Rahmen meines Freiwilligendienstes mit kulturweit kennengelernt, den ich ab September 2017 für ein Jahr an einer PASCH-Schule in der Nähe von Danzig in Polen absolvierte. Seit Oktober 2018 studiere ich Recht und Politik an der Europa-Universität in Frankfurt (Oder).

Für mich ist Jugendpartizipation wichtig, weil junge Leute einen unglaublich großen Teil unserer Gesellschaft ausmachen und trotzdem regelmäßig überhört und ignoriert werden, obwohl viele Entscheidungen große Auswirkungen auf die Zukunft unserer Generation haben.^12

Meiner Meinung nach ist es in einer Demokratie essenziell, dass alle gehört werden, eine Möglichkeit zum Mitentscheiden haben und dass junge Menschen ernstgenommen werden wie ein vollwertiger Bestandteil unserer Gesellschaft.

Als ich von der Ausschreibung der DUK las, war ich positiv überrascht, dass eine Organisation wie die DUK eigenständig die Initiative ergreift und anerkennt, dass die Jugend zu wenig in ihre Entscheidungsprozesse eingebunden ist, keine marginale Randgruppe ist und daraus den Schluss zieht, sie verstärkt einzubeziehen.

So ging es wohl auch den Anderen, die allerdings ganz unterschiedliche Verbindungen zur DUK haben. Es sind weitere ehemalige kulturweit-Freiwillige sowie Mitglieder des Alumnivereins kulturweiter e.V., eine Schülerin einer UNESCO-Projektschule eine Studierende an einem UNESCO-Lehrstuhl oder auch Teilnehmende der Welterbeteamer*innen-Fortbildung von Kulturweit.

Die bei unserem ersten Wochenende vorherrschende Atmosphäre ist mir sehr positiv in Erinnerung geblieben. Ich habe Gleichgesinnte kennengelernt und wurde von ihrem Tatendrang angesteckt. Ich hoffe, dass diese Motivation, die die Gruppe mitbringt, während des Prozesses nicht verloren geht.

Insgesamt sind vier weitere je zweitägige Treffen geplant. Das erste, welches vor zwei Wochen in Berlin stattfand diente dem gegenseitigen Kennenlernen, dem Verschaffen eines Überblickes über Akteure und Beteiligte im Rahmen der DUK sowie der weiteren Planung der Arbeitsweise der Gruppe. Begleitet wurde das Treffen von Anna Veigel (Leiterin von kulturweit), Dr. Lutz Möller (Stv. Generalsekretär der DUK) und dem kulturweiter-Vorstand. Letzterer organisierte auch ein Abendprogramm für uns, welches eine zum Nachdenken anregende Stadtführung mit einem ehemaligen Obdachlosen umfasste.

Eine Woche nach unserem ersten Treffen fand bereits eine Skype-Konferenz mit anderen europäischen UNESCO-Nationalkommissionen zur Thematik der Jugendbeteiligung statt, bei welcher Mirwais sich als Vertreter unserer Gruppe beteiligen konnte.

Außerdem hat die DUK uns angeboten, dass wir an der nächsten Generalversammlung im Juni teilnehmen können, wo wir die Gelegenheit bekommen, in Form von kurzen Reden direkt mit den Mitgliedern der NatCom in Kontakt zu treten und mit ihnen unsere Themen zu diskutieren.

Dieser vielversprechende Auftakt macht Hoffnung auf ein Gelingen des Projekts. Wir wünschen uns, dass das Endergebnis ein demokratisches und inklusives Beteiligungskonzept wird, das es Jugendlichen erlaubt, Gehör zu finden und aktiv mitzuwirken. Auch Langfristigkeit und Nachhaltigkeit der Partizipation sind uns sehr wichtig.

Bis dahin liegt ein langer Wegs vor uns, aber wir starten motiviert und voller Tatendrang.

Falls ihr Ideen oder Anregungen an unsere Gruppe habt, freuen wir uns, wenn ihr diese mit uns teilt.