Mentoringprogramm

Konzeptidee und Vorüberlegungen

 

Seit 2009 ermöglicht der internationale Freiwilligendienst kulturweit der Deutschen UNESCO-Kommission jungen Menschen zwischen 18 und 26 Jahren sich im Ausland für 6 oder 12 Monate in Kultur und Bildungsinstitutionen sowie UNESCO-Nationalkommissionen und Natur-Einsatzstellen zu engagieren. Der vom Auswärtigen Amt geförderte Freiwilligendienst verfolgt das Ziel, jungen Menschen eine Teilnahme an dem Bildungsprogramm zu ermöglichen, unabhängig von sozialem Hintergrund, Religion, Geschlecht und sexueller Orientierung, Bildungsabschluss, Beeinträchtigungen oder Behinderungen.

 

Egal ob es nach Rumänien, Mexiko oder Äthiopien geht, die Reise beginnt für alle erst einmal gleich: Mit einer Bewerbung für den Freiwilligendienst. Wesentliche Schritte sind bis zu diesem Punkt bereits erfolgt: Die Interessent*innen haben die Information erhalten, dass es kulturweit gibt und sie haben die Entscheidung getroffen, dass sie sich bewerben möchten bzw. eine Bewerbung in Frage kommen könnte.

 

Die Bewerbung für kulturweit erfolgt aktuell über eine Online-Plattform. Bewerber*innen sind aufgefordert neben grundlegenden persönlichen Informationen, Fragen der Motivation zur Teilnahme am Freiwilligendienst zu beantworten. Sie müssen zudem Präferenzen bezüglich der Partnerorganisationen, über die sie eingesetzt werden möchten, angeben, ebenso in welche Region sie gehen möchten. Eine spezifische Wahl von Einsatzort oder Einsatzstelle ist nicht möglich, da die kulturweit-Erfahrung überall gemacht werden kann.

 

Doch insbesondere für junge Menschen, die beispielsweise Schwierigkeiten im schriftlichen Ausdruck haben oder aus sogenannten bildungsfernen Familien kommen und wenig bzw. keine  Hilfestellung haben, kann der Bewerbungsprozess zur unüberwindbaren Hürde werden, die die Motivation und Bereitschaft zur Teilnahme am Freiwilligendienst hemmen. Nicht nur Fragen, die im Rahmen der Bewerbung zu beantworten sind, sondern auch  vorangestellte Fragen wie „Welche Anforderungen muss ich erfüllen?” oder „Was erwartet mich im Ausland mit kulturweit?”, „Wie bereite ich mich auf einen Freiwilligendienst im Ausland vor?“ erfordern ein hohes Maß an Eigeninitiative und Vorstellungskraft.

 

Dieses Mentoring Programm soll den Bewerber*innen ehemalige kulturweit-Freiwillige als Mentor*innen zur Seite stellen, die auf Augenhöhe mit ihren Erfahrungen und ihrem Wissen bei der Bewerbung unterstützen.

Zielsetzung

 

Das Mentoring soll eine Art Briefing für Bewerber*innen darstellen, dass ihnen relevante Informationen über kulturweit und die Partnerorganisationen vermittelt. Als Mentor*innen können Alumni in einer Form der peer-to-peer Beratung bei der Bewerbung (z.B. Beantwortung der Motivationsfragen, Lebenslauf,  etc.) unterstützen. In diesem Ansatz stecken der Abbau und das Überwinden von Hemmungen (z.B. im Vergleich zur Kontaktaufnahme mit dem kulturweit-Büro), die Kommunikation mit jungen Menschen ähnlichen Alters und einer möglichen Zugänglichkeit für Zielgruppen, die zunächst Schwierigkeiten hätten, die Bewerbung ohne Unterstützung auszufüllen.

 

Eine Begleitung von Bewerber*innen (Mentees) durch Alumni (Mentor*innen) fokussiert den Prozess der Bewerbung. Das bedeutet, dass die Mentor*innen auch nach der Bewerbungsfrist für Fragen zur Vorbereitung auf Auswahlgespräche zur Seite stehen können (was zunächst eine erfolgreiche Bewerbung im ersten Schritt und damit die Weiterleitung an eine der Partnerorganisationen voraussetzt). Sobald eine Benachrichtigung über eine Zusage bzw. Absage bzw. Platz auf der Warteliste erfolgt, endet der formale Rahmen des Mentoring.

 

Das Mentoring-Programm steht der Vermittlung von ehemaligen Freiwilligen an der konkret zugewiesenen Einsatzstelle mit Platzzusage nicht entgegen, denn die Einsatzstellen-spezifische Vermittlung der Alumni trägt dazu bei, dass sich neue Freiwillige ganz konkret über ihre Einsatzstelle (z.B. Strukturen, Tätigkeiten) sowie den Einsatzort informieren können.

 

Mit dem Mentoring-Programm unterstützen kulturweit und kulturweiter e.V., Diversität und Chancengleichheit beim Freiwilligendienst kulturweit.